Ferry-Dusika-Stadion

Projektart: Rückbau

Bildbeschreibung

Allgemeine Projektbeschreibung

 

Zustandsanalysen und qualitative Objektbewertungen für das 1976 errichtete Ferry-Dusika-Hallenstadion haben ergeben, dass das vorhandene Stadion durch einen Neubau ersetzt werden muss. Durch die Neukonzeption kann eine Verringerung der versiegelten Fläche bei gleichzeitiger Erhöhung der sportlichen Nutzfläche erfolgen. Vor dem Abriss konnten durch kontrollierte Rückbauarbeiten beziehungsweise durch Social Urban Mining Tausende Kilogramm Material bearbeitet und in die Wiederverwendung vermittelt werden.

Welche konkreten Lösungen zur Kreislaufwirtschaft setzt das Projekt entlang der ZiFa-Kategorien um?

  • Zukünftiger Rückbau und Re-Use-Potenzial
    Rückbau und Entnahme von circa 80 Tonnen Material durch Leistung von 3.300 Stunden sozialwirtschaftlicher Arbeit. Sozialökonomische Beschäftigung und Qualifizierung wurden größtenteils mit den Erlösen aus den Rohstoff-Verkäufen und den Verkäufen der wiederverwendbaren Bauteile und Materialien aus dem Abbruch finanziert. Rund 20 Tonnen Re-Use-Produkte wurden in die Wiederverwendung vermittelt - darunter 1.100 Tribünenstühle und 70 Steinblöcke.

  • Recyclingpotenzial
    Aufbereitung von 50.000 Tonnen Baurestmassen direkt vor Ort auf der Baustelle - durch den Einsatz einer mobilen Brech- und Siebanlage. Dadurch konnten 95 Prozent der Baurestmassen aus dem Rückbau als Sekundärrohstoff aufbereitet und der Fraktion 0/32 der Verwertung zugeführt werden. Durch den Wegfall von Transportfahrten zu einer Aufbereitungsanlage konnten circa 3 Euro pro Tonne Material eingespart werden.
    Durch die Aufbereitung des Bodenaushubs vor Ort konnten 3.000 Last- und Leerfahrten mit einem Verbrauch von 24.000 Liter Diesel und einer Emission von circa 75 Tonnen CO2-Äquivalenten eingespart werden. Erweitert man die Bilanz auf 50.000 Tonnen Baurestmassen, so können hier durch die mobile Aufbereitung und den direkten Transport zu den Einbauorten ohne den Umweg über eine stationäre Anlage circa 40.000 Liter Diesel und circa 125 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden.

  • Entsorgung und sonstige Verwertung
    Verwendung von 27.000 Tonnen Aushubmaterial vor Ort – das entspricht einem Drittel des gesamten Aushubmaterials. Davon wurden 12.500 Tonnen (das heißt 8.000 Kubikmeter lose) bei der Herstellung der Baugrube eingebaut. Weitere 15.000 Tonnen (das heißt 10.000 Kubikmeter lose) wurden seitlich auf der Baustelle für die Wiederverfüllung der Baugrube gelagert. Dadurch konnten rund 270.000 Euro eingespart werden.

Schlüsselinformationen

  • Projektstatus: Rückbau abgeschlossen    

  • Adresse: 2., Engerthstraße 267-269

  • Nutzung: Sportstadion

  • Nutzfläche: 10.000 Quadratmeter

  • Bauherr*in (zuständige Dienststelle): 
    • Sport Wien (MA 51)
  • Weitere beteiligte Organisationseinheiten: 
    • WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH, Rolle: Bauprojektmanagement

  • Architekt*in: 
    • Kurt Koss und Ludwig Binder (Dachkonstruktion Waagner-Biró)
  • Weitere Stakeholder*innen (Fokus Kreislaufwirtschaft): 
    • BauKarussell (bestehend aus pulswerk GmbH, DI Thomas Matthias Romm ZT für Architektur, RepaNet, Caritas und Demontage- und Recycling-Zentrum), Rolle: Ausarbeitung Social Urban Mining Konzept, Abbruchvorbereitende Entfrachtungsarbeiten, Sicherung von Wertstoffen zu Refinanzierung und Vermittlung von re-use-fähigen Bauteilen
    • DIE KÜMMEREI – BFI Wien/Job TransFair gemeinnützige GmbH; Demontage- und Recycling-Zentrum DRZ; die Wiener Volkshochschulen GmbH, Rolle: Rückbauarbeiten vor Ort
  • Weiterführende Informationen: