Fritzi-Massary-Park
Allgemeine Projektbeschreibung
Die Neugestaltung des alten Offenbachparks im 2. Wiener Gemeindebezirk entwickelte sich zu einem wegweisenden Projekt für nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Parkgestaltung. Anwohner*innen, im Speziellen Jugendliche und Senior*innen, konnten sich in Beteiligungsprozessen einbringen und über die Gestaltung der Parkmöbel mitbestimmen. Designer*innen der Universität für angewandte Kunst integrierten Abbaumaterialien in die Planung der Neugestaltung der Parkanlage und kombinierten dafür Altes neu. Diese Maßnahmen führten nicht nur zu Einsparungen von CO2-Emissionen und Geld, sondern gewährleisteten auch eine hochwertige und langlebige Ausstattung des Parks. Das Projekt hat unter dem Titel "Re-Sourcing Commons" im Frühjahr 2024 einen der 2. Plätze bei den New European Bauhaus Prizes 2024 gewonnen.
Welche konkreten Lösungen zur Kreislaufwirtschaft setzt das Projekt entlang der ZiFa-Kategorien um?
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Verbaute Materialien (Materialeinsatz)
Nutzung von Recyclingmaterial aus Kunststoffabfällen eines Wiener Labors als Oberflächenmaterial (Ablage- und Tischflächen). Zerkleinerung von Ziegelsteinen aus einer alten Mauer und Vermischung von Ton, um daraus Pflastersteine/Trittsteine für den Park zu brennen. Verwendung von vorhandenen Stahlrohrmöbeln und Altmetall als Austattungselemente und als Basis für neue Möbel: Aus einem Sezessionsgitter, dem Einfassungszaun für Grünflächen oder Blumenbeete, entstand ein Tauschregal, aus Rohren abgebrochener Stahlrohrbänke wurden eine Hollywood-Schaukel für Senior*innen und Hängesessel für Jugendliche. Die Parkausstattung besteht fast vollständig aus wiederverwendeten Materialien und Baustoffen. -
Nutzungsintensität
Beteiligungsprozess für zukünftige Nutzer*innen hat stattgefunden, bei dem Bedürfnisse von Anwohner*innen für die Umgestaltung berücksichtigt wurden. Dadurch konnte eine hohe Nutzungsintensität für verschiedene Gruppen und Altersklassen gewährleistet werden. -
Langlebigkeit, Tauschbarkeit und Reparaturfähigkeit
Tausch beziehungsweise Reparatur von Einzelteilen ist rasch möglich, da die Ausstattung beziehungsweise Möblierung aus Bestandteilen der Standardmöblierung der Wiener Stadtgärten (MA 42) besteht.
Schlüsselinformationen
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Projektstatus: Realisiert
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Adresse: 2., Offenbachgasse/Engerthstraße
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Nutzung: Parkanlage
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Nutzfläche: 1.500 Quadratmeter umgestaltete Fläche
- Bauherr*in (zuständige Dienststelle):
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Wiener Stadtgärten (MA 42)
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- Weitere beteiligte Organisationseinheiten:
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Stadt Wien - Architektur und Stadtgestaltung (MA 19), Rolle: Auftraggeberin Plattform "Stadt aufmöbeln" und Projektstudie "Design ist unsichtbar"
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- Architekt*in:
- Universität für angewandte Kunst, Abteilung Social Design;
- asphalt kollektiv
- Weitere Stakeholder*innen (Fokus Kreislaufwirtschaft):
- Precious Plastic Vienna, Rolle: Kunststoffrecycling
- Bezirksvorstehung Leopoldstadt, Rolle: Bürger*innen-Kommunikation
- Weiterführende Informationen: